PhV BW zur Vertreterversammlung am 05.07.2024: Martina Scherer neue Landesvorsitzende
8. Juli 2024
• Martina Scherer zur neuen Landesvorsitzenden des Philologenverbands Baden-Württemberg gewählt
• Claudia Grimm (Stv. Landesvorsitzende) und Ralf Rohrschneider (Schatzmeister) ziehen neu in den PhV-Landesvorstand ein
• Ralf Scholl nach sechs Jahren an der Spitze des PhV BW verabschiedet
• Verband der Gymnasiallehrkräfte positioniert sich zu aktuellen schulpolitischen Themen
• Vier neue Ehrenmitglieder ernannt
Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) hat erstmals in seiner Geschichte eine Frau an der Spitze: Bei der Vertreterversammlung des Verbands der Gymnasiallehrkräfte am 5. Juli 2024 im „Quadrium“ in Wernau (Neckar) wurde die 44-jährige Martina Scherer zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Sie erhielt 93,5 % der Stimmen und folgt damit auf Ralf Scholl, der das Amt seit Juli 2018 ausgeübt hatte.
„Über dieses großartige Ergebnis bin ich gerührt! Mit dieser Unterstützung der Basis werde ich voller Tatkraft diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Ich werde mich mit voller Kraft, Motivation und mit viel Herzblut für eine qualitativ hochwertige gymnasiale Bildung und für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte einsetzen“, so die neugewählte PhV-Landesvorsitzende.
Als Nachfolgerin von Martina Scherer im Amt der Stellvertretenden Landesvorsitzenden wurde von den Mitgliedern der Vertreterversammlung Claudia Grimm gewählt. Gemeinsam mit Karin Fetzner, die bereits vor einem Jahr zur zweiten Stellvertretenden Landesvorsitzenden wiedergewählt wurde, ergänzt sie künftig die weibliche Verbandsspitze des PhV BW.
Neuer Schatzmeister ist Ralf Rohrschneider; er folgt auf Matthias Schenkel, der aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut kandidiert hatte und mit Dank für sein großes Engagement für den PhV verabschiedet wurde.
Ihrem Amtsvorgänger Ralf Scholl dankte Martina Scherer für seinen langjährigen hervorragenden Einsatz für den Philologenverband. Er war u.a. Landesvorsitzender des PhV BW (2018–2024), Bezirksvorsitzender des PhV Nordwürttemberg (2009–2018) sowie Regionalvertreter (2008–2013) und Schulvertreter (2007–2012). Darüber hinaus gehörte er von 2014 bis 2024 dem Hauptpersonalrat (HPR) Gymnasien beim Kultusministerium an und leitete das Gremium von 2014 bis 2018 als Vorsitzender. Mit einem Rückblick auf diese Jahre, in denen Ralf Scholl sehr engagiert für den PhV BW agierte, verabschiedete Karin Fetzner den scheidenden Vorsitzenden.
Neben den Wahlen bildete die Beratung von Anträgen einen Schwerpunkt der diesjährigen Vertreterversammlung. Darin ging es u.a. um die Themen Lehrkräftearbeitszeit, Senkung des Klassenteilers, Außerunterrichtliche Veranstaltungen, Beförderungsmöglichkeiten für Gymnasiallehrkräfte, Umgang mit Cybermobbing, Präventions- und Gesundheitsangebote für Lehrkräfte sowie bessere Bedingungen für Referendarinnen und Referendare.
Zudem verabschiedete der Philologenverband Baden-Württemberg eine Resolution zur Bildungs- und Berufspolitik. Darin fordert der Verband der Gymnasiallehrkräfte den Stopp der avisierten Verschlechterung der Kursangebote für die Jahrgangsstufe: Die bislang mit etwas Augenmaß in Anwendung gebrachte Formel, die die Anzahl der möglichen Kurse einer Schule in der zweijährigen Oberstufe definiert, soll ab dem kommenden Schuljahr mit spitzer Feder eingehalten werden. Leidtragende sind diejenigen Schülerinnen und Schüler, die seit Klasse 6 mit den Coronaeinschnitten zu kämpfen haben. Wer also in seinem Schülerleben bereits zu wenig Unterricht erhalten hat, soll nun nach dieser Order des Kultusministeriums auch noch schlechtere Bedingungen beim Abitur haben als die Jahrgänge zuvor. „Wir müssen verhindern, dass eine ganze Generation von Schülerinnen und Schüler um ihre Chance gebracht wird, Kurse nach Neigung und Fähigkeiten zu wählen“, so die neue PhV-Landesvorsitzende Martina Scherer. „Konkret fordern wir die Einführung eines Kursteilers bei 18 Schülern sowie die Möglichkeit für Schulen, aus pädagogischen Gründen auch kleine Kurse anzubieten, damit Schülerinnen und Schüler eine Wahl und eine Perspektive haben.“
Für ihr herausragendes Engagement im und für den PhV BW werden Brigitte Röder, Hans-Eckhard Giebel, Dr. Jürgen Rode und Dr. Dieter Wolf zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Resolution zur Bildungs- und Berufspolitik
***
An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.