PhV BW zu den Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel bezüglich der Freistellungen für Personalräte

22. August 2024


• Abbau von unnötiger Bürokratie in der öffentlichen Ver­wal­tung? – Gerne!
• Abbau von Recht­en von Beschäftigten im öffentlichen Dienst? — Nein, keines­falls!
• Der PhV spricht sich strikt gegen die absurde Idee eines Abbaus von Freis­tel­lungsstun­den für die Arbeit der Per­son­al­räte aus.

„Das Lan­des­per­son­alvertre­tungs­ge­setz (LPVG) sichert die demokratis­chen Rechte der Beamten und Arbeit­nehmer des öffentlichen Dien­stes im Land Baden-Würt­tem­berg. Die Per­son­alvertre­tung ist keine über­flüs­sige Bürokratie, son­dern eine wichtige Errun­gen­schaft unser­er Demokratie. Die Per­son­al­rätin­nen und ‑räte arbeit­en im Sinne der Beschäftigten und der Schul­ver­wal­tung, das dient bei­den Seit­en und erfordert oft eine große Leis­tung. So etwas geht nicht ohne aus­re­ichende zeitliche Ressourcen, die vom Arbeit­ge­ber zur Ver­fü­gung gestellt wer­den müssen. Per­son­al­rat sein ist kein per­sön­lich­es Hob­by!“, so Mar­ti­na Scher­er, Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg (PhV BW). „Mitbes­tim­mung durch die Vertreter der Beschäftigten, die die tägliche Arbeit­sprax­is bestens ken­nen, leis­tet einen wichti­gen Beitrag zur Verbesserung von Ver­fahrens­abläufen. Mit einem Abbau von Freis­tel­lungsstun­den würde an der völ­lig falschen Stelle ges­part wer­den.“

In der freien Wirtschaft genießen Betrieb­sräte beson­deren Schutz und die notwendi­ge Freis­tel­lung für ihre wichtige Auf­gabe, und genau so muss es im öffentlichen Dienst und auch in der Schul­ver­wal­tung bleiben, denn hier in den Per­son­alvertre­tun­gen wer­den die Arbeits­be­din­gun­gen der Lehrkräfte an der Basis überwacht und mitbes­timmt.

Im LPVG wird von allen Beteiligten kon­struk­tive und ver­trauensvolle Zusam­me­nar­beit gefordert – zu Recht – und es kann nicht sein, dass aus der Poli­tik hier Steine in den Weg gelegt wer­den, indem man die Arbeits­be­din­gun­gen für die Per­son­alvertre­tun­gen ver­schlechtern will.

Demokratie ist die Basis unseres gesellschaftlichen Zusam­men­lebens. Demokratieerziehung wird als Basise­le­ment bei vie­len Unter­richtsin­hal­ten gefordert und soll mit ein­er großen Offen­sive des Kul­tus­min­is­teri­ums weit­er gestärkt wer­den — und nun soll ein Stück gelebter Demokratie abge­baut wer­den? Mit deut­lichem Befrem­den über diese Denkweise kom­men­tiert Mar­ti­na Scher­er: „Fachkräfte­man­gel, genauer gesagt Lehrkräfte­man­gel, durch eine Schwächung der Per­son­al­rat­sar­beit beheben zu wollen, hält der PhV BW für den völ­lig falschen Weg. Es muss in die Qual­ität der Schul­bil­dung und in die Zukun­ft der Lehrkräfte investiert wer­den, z.B. mit einem attrak­tiv­en Arbeit­splatz, mit guten Bedin­gun­gen für die Vere­in­barkeit von Fam­i­lie und Beruf, mit kleineren Klassen und mit ein­er notwendi­gen Unter­stützung der Lehrkräfte bei der Ausübung ihres Berufes. Dafür braucht man auch die Per­son­al­räte als eine Stütze für die Kol­legin­nen und Kol­le­gen an den Schulen. Und nota bene: Bei den gym­nasialen Ref­er­en­daren wur­den diesen Som­mer nur etwa die Hälfte der Bewer­ber eingestellt – sollen durch solche unaus­ge­gore­nen Ideen noch weniger Ein­stel­lun­gen erfol­gen?“

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    An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

    Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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